24. Lateinwettbewerb brachte Spickzettel im XXL-Format  ans Tageslicht

Der Auftrag war klar: für den Raum der Lerngruppe sollte etwas Nützliches für den Lateinunterricht hergestellt werden. Es waren also Plakate gesucht, die schnell Lernlücken füllen können. Beiträge kamen aus den Jahrgängen 8 bis 11. Zahlenmäßig hielten sie sich eher in Grenzen. Die meisten wollten sich wohl im Blick auf Spickzettel nicht in die Karten schauen lassen.

Was nebenbei als typisches Phänomen aufgedeckt wurde: Spickzettel sind oft ganz individuell gestaltet und geschrieben und sie beinhalten auch durchaus einige Fehler.

Gute Lesbarkeit und sachliche Richtigkeit waren trotzdem wichtige Kriterien der Jury. Dazu kam der Hinguckeffekt, also die besondere Note. Zur Jury gehörten Henrike Schmelz und Neele Scheper (beide im eN-Kurs Latein des Jg. 12) sowie Gudrun Bramsmann.

Den ersten Platz erreichte Sarah Tober (Jg. 9) durch eine klar,  umfangreiche, ansprechende Zusammenstellung zum Thema „Der Imperativ!“. Dazu lieferte Sarah noch ein zweites mit großer Sorgfalt gestaltetes Plakat zum dem gern verdrängten Thema „Die Modi“.  Über den zweiten Platz freute sich Laura Sukau (Jg. 9) mit einer –  zwar etwas klein gedruckten, aber sehr übersichtlich angeordneten – „Spickvielfalt“ auf einen Blick.

Und auf Platz drei landeten Amelie Hitz (Jg. 11) mit einem sehr gut lesbaren kompletten Überblick über die Deklinationen, wobei sich allerdings in (und wohl wegen) der Masse auch Schreibfehler eingeschlichen hatten, sowie das Duo Stina Abraham und Skara Strothmann (Jg. 8). Die Letzteren immitierten  mit einer dicht gedrängten Vielfalt von Aspekten (Stilmittel, einige Deklinationen, Perfektstammbildung, Satzglieder) besonders echt das Prinzip eines Spickzettels, im dem wohl auch immer gewisse Fehler enthalten sind.  Als Preise erhielten die 9-Klässlerinnen, die erstmals in den Genuss der Sprachenfahrt kommen und im März nach Rom fahren, das spannende Buch „Imperium“ von Robert Harris, das mit Cicero als Hauptfigur im alten Rom spielt,  bzw. einen handlichen Stadtführer Rom (mit dem Schwerpunkt Kunst und Architektur). Für die anderen gab es auch coole „libelli“ mit Infos, Tipps und Weisheiten für das Leben, natürlich aus der Antike bzw. in lateinischer Sprache.

Was als Gewinn bei allen Teilnehmerinnen festzuhalten ist: die Inhalte eines Spickzettels haben sich in der Regel bereits im Gedächtnis festgesetzt. Spickzettel-Schreiben ist also ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit beim Lateinlernen. Vom Spickzettel-Gebrauch bei schriftlichen Arbeiten wird hier jedoch explizit abgeraten.

Verfasserin: Gudrun Bramsmann